Das Elektroauto ist nicht nur gut für den ökologischen Fußabdruck – es erweist sich zusätzlich als Einkommensquelle. Und das nicht nur, weil du damit günstig unterwegs bist, sondern weil du dank der THG-Quote mit dem Auto jährlich Geld verdienen kannst – im Jahr 2023 bis zu 300 Euro.
Warum das so ist und wie das funktioniert, erfährst du in folgendem Beitrag.
Was ist die THG-Quote?
Seit dem Jahr 2005 ist der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) das Hauptinstrument zur Bekämpfung des Klimawandels in der Europäischen Union. Sein Hauptziel besteht darin, die Treibhausgas-Emissionen sowohl im Energiesektor als auch in energieintensiven Industriezweigen zu verringern.
Die THG-Quote – eigentlich Treibhausgasminderungsquote – bildet die Grundlage für den CO₂-Emissionshandel und zwingt Mineralölunternehmen dazu, ihren CO₂-Ausstoß durch Treibstoffe von Jahr zu Jahr zu verringern. Die genaue Minderungsquote wird von der Bundesregierung festgelegt: Im Jahr 2023 beträgt sie acht Prozent und bis zum Jahr 2030 steigt sie sogar auf 25 Prozent an.
Bisher war es für die Mineralölunternehmen ausreichend, dem Benzin oder Diesel Biokraftstoff beizumischen – beim Benzin in Deutschland bis zu zehn Prozent (E10), beim Diesel bis zu sieben Prozent (B7).
Wenn jedoch ein Mineralölunternehmen die jährlich steigenden Quoten nicht damit erfüllt, wird es mit einer Strafe belegt. Alternativ besteht die Möglichkeit, Verschmutzungsrechte – sogenannte THG Zertifikate – nachzukaufen, um zumindest auf dem Papier den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden.

Wie E-Auto Besitzer von der THG-Quote profitieren
Bis Ende 2021 konnten nur Energieversorger im Verkehrssektor von dem Verkauf der „sauberen“ Anteile profitieren. Durch den Einsatz von Grünstrom im deutschen Strommix bleiben sie innerhalb ihres CO₂-Budgets und können daher die eingesparten Klimagase als Emissionszertifikate (THG-Zertifikate) an Mineralölunternehmen veräußern.
Der Preis für diese Zertifikate wird nicht staatlich festgelegt, sondern bildet sich aufgrund von Angebot und Nachfrage am freien Markt. Seit Januar 2022 haben auch Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos die Chance, Geld zu verdienen, indem sie das eingesparte CO₂ „weiterverkaufen“.
Ursprünglich konnten nur die Betreiber öffentlicher oder privater Ladestationen eine THG-Prämie beantragen. Seit Anfang 2022 hat der Gesetzgeber die Definition einer privaten Ladestation so weit ausgedehnt, dass mittlerweile alle Personen, denen ein vollelektrisches E-Auto gehört, am Emissionshandel mit der THG-Prämie teilnehmen können.
Plug-in-Hybride sind von dieser Regelung ausgeschlossen, da sie auch mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden können. Die Treibhausgasminderungsquote für das Elektroauto gibt es nur für rein elektrische betriebene Fahrzeuge.
Das Umweltbundesamt UBA schätzt für die THG-Quote der E-Autos jährlich den durchschnittlichen Stromverbrauch und ermittelt damit die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen, die im Vorjahr bei der Stromproduktion entstanden sind.
Daraus ergeben sich für die Halter und Halterinnen von Elektroautos die handelbaren THG-Prämien. Der Erlös aus dem THG-Quotenhandel bzw. die Höhe deiner THG-Prämie ist davon anbhängig, wie gut der THG-Anbieter die gebündelten Zertifikate vermarkten konnte.
Für die im Januar 2022 eingeführte THG-Quote hatte das Umweltbundesamt im selben Jahr zwei Megawattstunden (MWh) Ladestrom pro E-Auto veranschlagt, was einer Treibhausminderungsquote von 1.028,16 kg CO₂ entspricht.
Damit waren Prämien bis zu 400 Euro zu erreichen. Im Jahr 2023 sieht das anders aus. Die Prämien sind jetzt deutlich niedriger. Ein Grund dafür ist der schmutziger gewordene Strommix in Deutschland, der wieder vermehrt aus fossilen Brennstoffen stammt.
Aus diesem Grund hat das Bundesumweltamt den Wert der durchschnittlichen THG-Emission pro Energieeinheit Strom angehoben – von 119 auf 135 Kilogramm CO₂-Äquivalent pro Gigajoule. Das wiederum sorgt für eine geringere CO₂ Einsparung und niedrigere THG Prämien im Jahr 2023.
Willst du deine THG-Quote verkaufen, erhältst du von den Vermittlerplattformen einen bestimmten prozentualen Anteil aus dem Quotenhandel. Das sind beispielsweise 80 bis 85 Prozent aus dem Erlös der Quote. Die restlichen 20 bis 15 Prozent behält sich der Vermittler als Provision ein.
Personen, die ein Elektroauto besitzen, können so einen Betrag von mehreren hundert Euro im Jahr kassieren.
Auszahlung der THG-Quote: So arbeiten Zwischenhändler
Weil es für die großen Unternehmen mühsam und kompliziert wäre, sich individuell die THG Quoten von Privatpersonen zu kaufen, haben sich die sogenannten THG Zwischenhändler etabliert. Sie sind spezialisiert auf die Zertifizierung, Bündelung und den Verkauf von THG-Zertifikaten.
Die THG Anbieter sind vorwiegend über Online-Plattformen tätig, indem sie die Interessen derjenigen vertreten, die sich für ein Elektroauto entschieden haben und ihre THG Prämie jährlich beantragen möchten. Grundsätzlich kann jede Besietzerin und jeder Besitzer eines E-Autos einen Zwischenhändler kontaktieren und seine THG-Quote geltend machen.

Inzwischen werden pro Jahr etwa 250 bis 300 Euro an die THG Quoten Verkäufer und Verkäuferinnen ausgezahlt. Bei größeren Fahrzeugklassen sind die Beträge entsprechend höher. Für die Käufer dieser Zertifikate – die großen Mineralölkonzerne – ist es bedeutend einfacher, die THG Zertifikate gebündelt im großen Umfang von einem Zwischenhändler zu kaufen.
Die dadurch entstehenden Kosten werden dabei leider in Form höherer Benzin- oder Ölpreise letztendlich an den Endverbraucher weitergegeben.
Nichts desto trotz profitieren Halterinnnen und Halter von Elektroautos von den THG-Prämien, indem diese sich einfach bei einem der zahlreichen THG Anbieter – wie beispielsweise dem ADAC – anmelden und sich ihre THG-Prämie auszahlen lassen.
So kannst du Geld verdienen mit dem E-Auto
Der Handel mit den THG-Quoten findet seit Januar 2022 hauptsächlich online statt. Um am Quotenhandel teilzunehmen, genügt es, sich auf der Webseite eines THG Anbieters anzumelden und die Kopie des Fahrzeugscheins – Zulassungsbescheinigung Teil I – für das E-Auto hochzuladen.
Personen, die kein E-Auto besitzen, aber vielleicht einen E-Roller oder E-Bus ihr eigen nennen, können ebenfalls von der THG-Quote profitieren. Selbst E-Bikes und E-Scooter sind unter bestimmten Umständen berechtigt, eine THG-Prämie zu erhalten. Nämlich immer dann, wenn diese amtlich angemeldet werden.
Auch wenn die THG Quote anfänglich nur für Halterinnen und Halter von Elektroautos und Motorrädern vorgesehen war, haben auch die Halter und Halterinnen von 50-er E-Roller und Pedelecs eine Möglichkeit gefunden, von der THG-Quote zu profitieren.
Das ist durch den Antrag auf freiwillige Zulassung möglich. Im Übrigen ist die Beantragung der THG-Prämie von mehreren hundert Euro jedes Jahr aufs Neue möglich, solange du ein Elektrofahrzeug besitzt, dass quotenberechtigt ist.
Welche Fristen sind bei der Beantragung der THG-Quote zu beachten?
Die Zahl der Anträge auf das Emissionszertifikat für ein Elektrofahrzeug wächst stetig an, sodass es sinnvoll erscheint, wenn Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos den Antrag so schnell wie möglich einreichen.
Entscheidend ist dabei nicht, wann die THG-Quote für E-Autos beantragt wird, sondern wann der Antrag beim Umweltbundesamt ankommt. Bis die Auszahlung der THG-Quote für das E-Auto stattfindet, wird es aufgrund der Vielzahl der Anträge eine Weile dauern. Zudem sind die Modalitäten für die Auszahlung der THG Prämien bei den Anbietern unterschiedlich.
Diese findest du in den AGB der jeweiligen Online-Platformen. Wenn du also zusätzlich Geld mit dem E-Auto verdienen möchtest, schaue dich erst einmal genau um, bevor du jemandem die Einreichung der THG-Quote anvertraust.
Neu ist, dass THG-Anbieter ihre THG-Quoten, die über die Pauschalanrechnung der Fahrzeugscheine abgewickelt werden, bis spätestens zum 15. November des aktuellen Quotenjahres beim Umweltbundesamt einreichen müssen.
Sollte das nicht rechtzeitig erfolgen, haben später zugelassene Fahrzeuge keinen Anspruch mehr auf eine Prämie für das laufende Jahr.
Diese Regelung hat direkte Auswirkungen auf E-Auto-Fahrer und -Fahrerinnen.
Es ist daher wichtig, in diesem Jahr den Antrag zur Erfüllung der THG-Quote bis spätestens zum 30. Oktober 2023 bei einem entsprechenden Anbieter zu stellen. Falls du dein neu gekauftes Elektroauto erst zu einem späteren Zeitpunkt erhältst, besteht die Möglichkeit, dass du in diesem Jahr leer ausgehst und keine THG-Prämie bekommst.

Kann ich die THG-Prämie selbst beantragen?
Nein, das ist nicht möglich. Der THG Quotenhandel ist ein komplexer Vorgang. Darum ist man bemüht, Prozess der THG-Quoten-Zertifizierung und Prämienbeantragung so überschaubar wie möglich zu gestalten. Und das sowohl für die E-Auto Besitzer und Besitzerinnnen als auch für das Umweltbundesamt.
Daher funktioniert die Auszahlung der THG-Prämie nur über eine der diversen THG Plattformen. Natürlich bekommen die THG Anbieter für ihre Dienste Provisionen von den antragsberechtigsten Personen. Allerdings sorgen diese durch die Bündelung vieler THG Zertifikate auch dafür, dass ihre Kunden möglichst hohe THG Prämien ausgezahlt bekommen.
Worauf muss ich bei der THG Quote achten?
Bevor du dich für einen THG Anbieter entscheidest, schau dir unbedingt die Rahmenbedingungen für den Quotenhandel an.
- Anbieter vergleichen
- achte auf eine hohe fixe Mindestauszahlung
- THG Quote immer nur für das aktuelle Jahr abtreten
Die Frist für die Einreichung der THG-Quote beim Umweltbundesamt hat sich seit dem Jahr 2022 geändert und läuft für 2023 am 30. Oktober 2023 ab.
Die Auszahlung der THG Prämien erfolgt ebenfalls je nach Anbieter unterschiedlich. Während einige THG Anbieter die Prämie bereits kurz nach deiner Anmeldung mit dem Fahrzeugschein ausbezahlen, bekommst du die Prämie bei anderen Anbietern erst nach einigen Wochen oder Monaten.
THG-Quoten-Anbieter Vergleich
Es lohnt sich, bei den vielen THG Anbietern ganz genau hinzusehen und die Kondotionen zu vergleichen. Das kann sich jedoch bei der Vielzahl der Online-Plattformen als äußerst schwierig erweisen.
Zum Glück findest du bei Verivox die beste Übersicht inkl der größten Anzahl der THG Anbieter im Vergleich. Ein Klick macht isch hier auf jeden Fall bezahlt.
Tipps und Tricks zur THG-Quote
Hier haben wir einige nützliche Tipps und Tricks zur THG-Quote für dich zusammen getragen.
Tipp #1: Mehr Geld mit dem ADAC
- Bist du Mitglied beim ADAC, erhältst du für die Beantragung nicht nur eine garantierte THG-Prämie von 260 Euro, sondern zusätzlich einen Bonus. Dabei kannst du wählen zwischen:
- Günstiger laden: 20 Euro Gutschrift für Ihr ADAC e-Charge Ladekarten-Konto (nur für Privatkunden)
Mehr verdienen: 20 Euro höherer Bonus
Tipp # 2: Langfristige Verträge meiden
- Wenn du dich für einen THG Abieter entscheidest, achte auf die Laufzeit von nur einem Jahr. So kannst du dich im kommenden Jahr für einen Anbieter entscheiden, der eventuell eine höhere THG-Prämie auszahlt.
Tipp # 3: Fixe Prämien
- Suche dir einen Dienstleister mit einer fixen THG Prämie. Das sichert dir die Auszahlung eines im Vorfeld vereinbarten fixen Betrages. Flexible Prämien können das nicht gewährleisten. Hier hängt die Höhe der THG-Quote für Elektroautos davon ab, wie gut dein THG Anbieter verhandeln kann und zu welchem Preis er die Quoten an die Mineralölunternehmen verkauft.

THG Quote und die Steuer
Anders als zu Beginn 2022 angenommen, musst du das Geld für die THG-Quote nicht in deiner Steuererklärung angeben, wenn du dein E Auto privat zur CO₂ Einsparung nutzt.
Sollte es sich beim E-Auto allerdings um Betriebsvermögen deines Unternehmens handlen, werden die Erlöse als Betriebseinnahmen betrachtet und unterliegen somit der Einkommensteuer. In diesem Fall musst du den erzielten Erlös aus dem Verkauf der THG-Quote als Gewinn in deiner Steuererklärung angeben.
Du hast Fragen zum Beitrag? Wir freuen uns über jede Nachricht.
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